Natur am Chiemsee und im Chiemgau

Flüsse und Seen im Chiemgau

Dominik Weber

Erstellt | Geändert

Gewässer im Chiemgau

Petri Heil am Griessee in Obing...
Petri Heil am Griessee in Obing...

Rund um die Seen und Gewässer des Chiemgaus ist eine herrliche Natur anzutreffen. Die Vegetation ist naturnah und der Lebensraumkomplex von hoher Qualität. Die Seen im Chiemgau sind ein begehrter Anziehungspunkt für Wanderer und Touristen im Sommer und Winter. Ebenso wird Ihnen von den Bootsverleihen eine romantische Bootsfahrt über die Seen des Chiemgau ermöglicht. Lassen sich sich von der Natur des Chiemgau inspirieren und bauen Sie Ihren Alltagstress bei einem Spaziergang am Wasser ab.


Tüttensee mit Seefreibad im Landschaftsschutzgebiet.

Tüttensee


Der Tüttensee und seine nähere Umgebung

Ein wenig versteckt liegt inmitten eines Waldes der idyllische Tüttensee mit Seefreibad.

Der vom Landschaftsschutzgebiet umgebene Moorsee zeichnet sich durch seine wertvolle Wasser- und Ufervegetation mit Schneidried, Teichrose und Erlenbruchwald aus.

In der Grabenstätter Bucht hielten sich zum Ende der letzten Eiszeit größere Eisreste. Erst nach dem Abschmelzen entstand der sog. "Toteiskessel" des Tüttensees sowie die kleinen "Toteislöcher" im nördlich gelegenen Tüttenholz. An dieser Toteislandschaft schließen sich im Osten und Norden Moränen an. Südlich des Weilers Hiensdorf befindet sich ein Niedermoor, das zum Teil in den Tüttensee entwässert. Ein weiteres kleines Niedermoor liegt ca. 200 m östlich des Sees.

Von Gästen und Einheimischen wird das Seefreibad am Südufer gerne angenommen. Das Ostufer ist der Natur überlassen, hier besteht keine Möglichkeit zum Schwimmen. Der herrliche Rundweg um den See lädt zum Spazieren, Joggen oder zum Verweilen ein. Nehmen Sie Platz auf der Seeterrasse, genießen Sie die strahlende Sonne und lassen Sie sich von der Schönheit der Natur beeindrucken.

Der Frillensee in Inzell

Der Frillensee

Der Frillensee... Inzells Chance

Im Landschaftsplan der Gemeinde Inzell wird das Gebiet um den kältesten Sees Deutschands als bezaubernde Naturidylle mit grandiosem Panoramablick beschrieben. Die Vegetation ist naturnah und der Lebensraumkomplex von hoher Qualität. Kein Wunder, dass der 923 Meter hoch gelegene Frillensee, mit einer Länge von 280 Metern und einer Breite von 165 Metern, ein begehrter Anziehungspunkt für Wanderer und Touristen im Sommer und Winter war und ist.

In diesem Jahrhundert wurde mehrmals der Versuch unternommen, den Frillensee für den Eissport zu nutzen. Diese Bestrebungen scheiterten aber immer an den harten Wintern mit ergiebigen Schneefällen. So musste man sich mit eissportlichen Aktivitäten im Spätherbst begnügen. Im Jahre 1959 wagte man einen neuen Anlauf, den Frillensee für ein Trainings- und Wettkampfzentrum der Eisschellläufer zu erschließen. Über den Rießersee, Halensee und den Thumsee - um nur einige der Stationen zu nennen - führte der Weg zum Frillensee. Am Sonntag, den 8. November 1959 nahm eine Kommission des Deutschen Eissportverbandes den Frillensee in Augenschein. Vertreter der Gemeinde, des Verkehrsvereins, des Sportclubs und des Bauhofes für Winterdienst begleiteten die Besucher. Der Frillensee bot sich mit blankem, klarem Eis, 20 cm stark, bei strahlend blauem Himmel, umgeben von der mächtigen Bergkulisse, dar. Auf dem See herrschte reger Eissportbetrieb. Die Vertreter des Deutschen Eissportverbandes waren: Arno Vaselow, Berlin; Hannes Petersen, Hamburg und Alfons Fritz, München, als Delegationsleiter. Sie waren von dem kleinen Naturwunder sichtlich beeindruckt. Ihre Skepsis, die ihnen beim Anmarsch deutlich anzumerken war, wich einer hellen Begeisterung. Während des Rückmarsches zum Forsthaus Adlgaß herrschte bereits gedämpfte optimistische Stimmung.

Im Forsthaus selbst begannen bei einer kräftigen bayerischen Brotzeit die internen Beratungen. Nach kurzer Zeit verkündete Alfons Fritz, damals Eisschnelllauf-Obmann des Bayerischen Eissportverbandes, den Anwesenden das Ergebnis. Es lautete: Der Frillensee wird ab sofort Trainings- und Wettkampfzentrum für den Eisschnelllauf, unter der Bedingung, dass die Gemeinde Inzell den Weg von Adlgaß zum Frillensee von Schnee freihält und die Eispflege übernimmt. Die Gemeinde konnte in diesem Augenblick das Risiko noch nicht überblicken, das sie mit ihrer Zusage einging, denn der Frillensee war wegen seines Klimas und seines Schneereichtums gefürchtet. Im Zusammenwirken mit dem Sportclub und dem Verkehrsverein Inzell und mit wohlwollender Duldung der Bayer. Staatsforstverwaltung nahm das Unternehmen Frillensee seinen Lauf.

Bereits im Dezember 1959 fand der erste Lehrgang der deutschen Spitzenklasse unter dem österreichischen Trainer Walter Meterc statt. Am 11. Dezember 1959 berichtete der damalige Sportreporter Oskar Klose über Fernsehen erstmals vom Naturwunder Frillensee & und vom Eisschnelllaufen in Inzell. Ungezählte Berichte über Presse, Funk und Fernsehen sollten in den kommenden Jahren noch folgen. Am 23./24. Januar 1960 konnte bereits die Bayerische und Deutsche Meisterschaft im Eisschnelllaufen ausgetragen werden. Mehrere tausend Zuschauer pilgerten zum Frillensee hinauf, um die Wettkämpfe mitzuerleben. Diese Rennen wurden gleichzeitig als Ausscheidung für die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1960 in Squaw Valley/USA gewertet. Es qualifizierten sich die Münchner Eisschnellläufer Josef Biebl, der den ersten deutschen Meistertitel auf dem Frillensee errang und der Sprinter Herbert Söllner. Für Inzell ist ein neues Zeitalter in seiner Geschichte angebrochen, für den deutschen Eisschnelllauf ein neuer Abschnitt. Bayerische und Deutsche, sowie internationale Meisterschaften fanden in den folgenden Jahren an dieser Stelle statt. Eisschnellläufer aus Österreich, Holland, Schweiz und Finnland absolvierten hier ihre Trainingslehrgänge und nahmen an Vergleichskämpfen teil. Auch die Eisschützen sahen im Fernsehen ihre Chance und organisierten Trainings- und Wettkampfveranstaltungen. Bayerische und deutsche Meisterschaften erfreuten sich besonders zahlreicher Beteiligung. Am 26. 11. 1960 wurde der Weltrekord im Weitschießen mit 204,5 m erzielt.

Schwerstarbeit musste den Eisarbeitern und Organisatoren abverlangt werden. Unter primitivsten Umständen und mit nur bescheidenen technischen Mitteln und Arbeitsgeräten wurde rund um die Uhr, Tag und Nacht geschuftet, um die vom Eissportverband geforderten Bedingungen zu erfüllen. Die wichtige Bewährungsprobe wurde trotz widerwärtiger Stürme, starken Schneetreiben und eisiger Kälte (bis -30 Grad) bestanden. Oftmals konnte die Organisation nur durch die freundliche Unterstützung durch Reichenhaller und Traunsteiner Gebirgsjäger bewältigt werden. Während der Deutschen Meisterschaften im Eisschnelllaufen am 27. und 28. Januar 1962 fielen vom späten Samstag Nachmittag bis zum Sonntag Morgen 93 cm Neuschnee. Die Eisbahn drohte im Frillensee zu versinken. Es ist Dank des nimmermüden Einsatzes der Eisarbeiter, der Organisatoren und einer großen Schar freiwilliger Helfer, die man zu Hilfe gerufen hatte, gelungen, die Zufahrt zum Frillensee zu öffnen und die 400-m-Bahn bis Sonntag Nachmittag wieder wettkampfbereit zu machen. Deutsche Meister auf dem Frillensee wurden Josef Biebl und Günter Traub. Die Läufer Herbert Höfl, Erhard Keller, sowie Herbert Söllner und Gerd Zimmermann trugen sich ebenfalls in die Bestenliste ein und von ihnen sollte später noch viel die Rede sein. Natürlich konnten auch die Damen im Rahmen von Vergleichskämpfen im Wettkampf ihre Kräfte messen. Die harten winterlichen Bedingungen bereiteten schließlich mit der letzten Deutschen Meisterschaft am 26. und 27. Januar 1963 auch der Frillensee ein Ende.

Im Jahre 1963 errichtete die Gemeinde Inzell, zusammen mit dem im Jahre 1961 gegründeten Deutschen Eisschnelllauf-Club Frillensee mit Unterstützung des Freistaates Bayern, des Bayerischen Landessportverbandes und des Landkreises Traunstein, unten im Tal am Zwingsee ein Natureisstadion, das bereits im Jahre 1965 mit Hilfe der Bundesregierung zu einem Kunsteisstadion umgestaltet und nach dem Willen des NOK und des Deutschen Sportbundes zum ersten Bundesleistungszentrum der BRD erklärt wurde. Der Frillensee aber ist zu einem Markenbegriff für die Gemeinde Inzell und den Eisschnelllaufsport geworden. Es war für Inzell eine glückliche Zeit und für den Eisschnelllauf ein erfolgreicher Einsteig in eine neue Zukunft. Der Name Inzell wurde durch den Eisschnelllaufsport in alle Welt hinausgetragen. Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen 1968 und 1972, sowie Weltmeistertitel durch Erhard Keller 1971 und Monika Pflug 1972, außerdem hervorragende Platzierungen bei internationalen Meisterschaften durch Günter Traub, Gerd Zimmermann und Herbert Höfl in den folgenden Jahren verhalfen dem Eisschnelllaufsport zu hohem Ansehen und weltweiter Beachtung. Die inzwischen elf Europa- bzw. Weltmeisterschaften im Eisschnelllaufen, die in Inzell mustergültig organisiert und ausgerichtet wurden, runden dieses Bild zu einem großartigen Erfolg ab. Der Frillensee war das Sprungbrett für die Erneuerung des Eisschnelllaufsportes nach einer langen Durststrecke und eröffnete der Gemeinde Inzell gleichsam eine erfolgreiche sportliche und touristische Entwicklung. Der Frillensee wurde für Inzell die große Chance. Er ist seitdem wieder ein ungestörtes Kleinod der Natur.

Entwicklung des Leistungszentrums für Eisschnellauf

  • 1959 - 1963 Natureis auf dem Frillensee
  • 1963 - 1965 Natureis auf dem heutigen Gelände des BLZ
  • 1963 Errichtung eines Unterkunftshauses (ca. 20 Betten) mit Restaurant
  • 1965 Bau der ersten 400-Meter-Kunsteisbahn in der Bundesrepublik als BLZ mit Kleinschwimmhalle und 30 x 60 m Eisfläche und Sauna; Erweiterung des Unterkunftsgebäudes auf ca. 40 Betten
  • 1967/68 Errichtung der Windschutzanlage (Kurventribüne) mit Umkleiden, Sanitärräumen und Krafttrainingsraum
  • 1971 Bau der Leichtathletikanlage mit Spielfeld als Ergänzungseinrichtung des Bundesleistungszentrums
  • 1974 Umbau der Beleuchtungsanlage auf Hochmastanlage
  • 1981/82 Errichtung des Betriebsgebäudes mit Garagen, Werkstätte, Wasseraufbereitung etc., sowie Verwaltungs-, Trainer- und Unterrichtsräumen. Teilsanierung der Kältetechnik, Einbau einer Wärmepumpe, Umstellung der Kühlwasserversorgung durch Errichtung eines Tiefbrunnens.
  • 1985 Totalsanierung der Kunsteisbahn, Umbau und Sanierung des Schwimmhallen- und Saunabereichs und des Haupteinganges; Errichtung von Sportlerunterkünften und Aufenthaltsräumen
  • 1988 Einrichten eines zeitgemäßen Kraftraumes
  • 1993 Sanierung der Beleuchtungsanlage
  • 1993/94 Erhöhung der Gesamtkälteleistung durch Austausch bzw. Einbau von zwei neuen Schraubenverdichtern
  • 1995 Bau einer Sporthalle
  • 1995-97 Erneuerung der Kälteanlage durch Austausch der bestehenden Kolbenverdichter in Schraubenverdichter mit neuester Technik, sowie neuer elektronischer Steuerung
  • 1998 Austausch der Ammoniaktanks und Erhöhung der Ammoniak-Menge auf 29 Tonnen und Anpassung der Technik an den höchsten Sicherheitsstandard
  • 2001 Austragung Sprint Weltmeisterschaft
  • 2005 Austragung Einzelstrecken Weltmeisterschaft
     

 

Natur um Obing am See

Blick auf Obing vom Strandbad
Blick auf Obing vom Strandbad

Abseits des großen Trubels, umgeben von Seen und Mooren, grünen Wiesenhügeln und schattigen Wäldern finden Sie ideale Bedingungen für Ihren Urlaub.

Ein Dorado für Wasserratten und Erholungssuchende gleichermaßen bilden die beiden Seen im Gemeindegebiet - der Obinger See und der Griessee.

Der Obinger See ist nicht nur ein beliebter Badesee, er ist auch für seinen Fischreichtum bei den Anglern bekannt. Man kann den See auch mit Ruderbooten erkunden.

Der Griessee inmitten des Naturschutzgebiets Seeoner Seen ist ein einmaliges Naturerlebnis. Er gilt als einer der wärmsten Seen im Chiemgau mit weichem Moorwasser.

Obinger See

Boote am Obinger See
Boote am Obinger See
Panoramablick auf Obing und den See
Panoramablick auf Obing und den See

Das barrierefreie Strandbad am Obinger See verspricht angenehmen Aufenthalt am und im Wasser.

Es gibt einen Spielplatz, Wassertrampolin, Floß und Beachvolleyballplatz. Auch Mobilitätseingeschränkte können im barrierefreien Strandbad ihren Spaß haben. Eine leicht geneigte Rampe mit Geländer führt vom Ufer ins Wasser.

Auf dem Rundweg um den Obinger See kann man seit 1999 über 20 unterschiedliche Objekte zeitgenössischer Bildhauer überwiegend aus dem südostbayerischen Raum bewundern - es ist der Skulpturenweg um den Obinger See.

Griessee

Griessee im Ortsteil Großbergham
Griessee im Ortsteil Großbergham
Turm am Griessee
Turm am Griessee
Liegewiese am Griessee
Liegewiese am Griessee
Griessee im Winter
Griessee im Winter

Der Griessee liegt inmitten des Naturschutzgebietes Seeoner Seen und gilt als einer der wärmsten Seen mit weichem Moorwasser.

Hier gibt es eine Liegewiese mit Kiosk, einen Turm, der zum Sprung in den See einlädt - er gehört zu einem Landgasthof in der Ortschaft Großbergham.

 

Dominik Weber

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Dominik Weber ist Alpen und Chiemseefan und ist somit unser Profi für ganz Oberbayern. Er macht sowohl am Berg als auch auf dem See eine gute Figur.